Pflege Digital

insideDEM

Bis zu 90 % der Menschen mit Demenz (MmD) entwickeln herausfordernde Verhaltensweisen (emotional oder körperlich), wie z. B. Umherwandern, Apathie, Schlagen, Weinen oder Weglaufen. Die Folgen sind hohe Belastungen und Beeinträchtigungen der Lebensqualität sowohl für den Menschen mit Behinderung als auch für die pflegenden Angehörigen. Die Bereitstellung hochgradig individualisierter Leitlinien (Interventionen) für Angehörige, die ihnen beim Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen hilft, könnte eine geeignete Lösung sein und ist eines der Hauptziele des insideDEM-Projekts.

Spezielle Fragebögen und sensorbasierte Aktivitätserfassung werden ausgewertet und interpretiert, um pflegenden Angehörigen geeignete Interventionen zu bieten. Die Ergebnisse sollen in einen Pflegeprozess zwischen informellen (Angehörigen) und professionellen Pflegekräften integriert werden. Die Identifizierung und Etablierung solcher integrierten Pflegeprozesse ist ein weiteres Thema des insideDEM-Projekts. Mit Hilfe des nutzerzentrierten Designs wird die Benutzeroberfläche entwickelt, die auf einem Tablet präsentiert werden soll, welches mit einem dedizierten Home-Server zur Daten- und Backend-Verarbeitung verbunden ist.

Möglich wird dies durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partner:innen aus Forschung und Industrie:

  • DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V.) Witten
  • DZNE Rostock / Greifswald
  • Universität Rostock
  • Städtische Seniorenheime Krefeld
  • Euregon AG aus Augsburg
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften in Düsseldorf.

Projekt-Ziele

  1. Verbesserung der Pflegequalität für Menschen mit Behinderung durch eine fundierte Einschätzung pflegender Angehöriger in einem wissensbasierten Assistenzsystem
  2. Einfache, sensorbasierte Erkennung von herausfordernden Verhaltensweisen von Menschen mit Behinderung
  3. Effiziente Integration entscheidungsunterstützender Technologien in Pflegeprozesse zwischen professionellen und informellen Pflegekräften mit durchgängiger Unterstützung von der Datenerfassung bis zur Auswahl geeigneter Interventionen
  4. Bereitstellung eines beispielhaften wert- und nutzerorientierten Vorgehensmodells zur Entwicklung soziotechnischer Lösungen für Menschen mit Behinderung durch direkte Beteiligung der Betroffenen
  5. Entwurf einer flexiblen, modularen, verteilten Systemarchitektur
  6. Analyse der bereitgestellten assistiven Technologien anhand ethischer und sozio-rechtlicher Implikationen

Koordination: Alina Huldtgren,Patrick Pogscheba, Fabian Mertl,
Kofinanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Mehr Informationen auf der InsideDem Projektwebseite.