Pflege Digital

Further Perlenkette

Hinter dem Namen „Further Perlenkette“ verbirgt sich eine Online-Plattform, die speziell auf die Bedürfnisse der Bürger:innen im Neusser Norden, im Stadtteil Neusser Furth, zugeschnitten wurde. Ziel der Plattform war es ein integratives Netzwerk von Menschen unterschiedlichen Alters-, Kompetenz- und kulturellen Hintergründen zu schaffen. Die Plattform wurde so konzipiert, dass sie auf allen Geräten (PC, Handy, alle Betriebssysteme) und sogar offline genutzt werden kann. So können auch Menschen ohne Internetanschluss oder mit geringen technischen Kenntnissen teilnehmen. Der Schwerpunkt des Projektes lag auf der Gestaltung eines soziotechnischen Systems, dessen Bedienung äußerst einfach gehalten wurde. Denn besonders die ältere Bevölkerung soll dieses System nutzen können, um Netzwerke in der Nachbarschaft zu bilden, die es ermöglichen Hilfe und Unterstützung zu erhalten oder zu geben sowie soziale Kontakte zu knüpfen. Diese sollen die Menschen auch nach ihrer Pensionierung aktiv in die Gemeinschaft einbinden. Die Schnittstelle wurde also im Besonderen auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet und benutzerfreundlich gestaltet.

Gemeinsam mit dem St. Augustinus Memory Zentrum und dem lokalen Seniorennetzwerk „Weg vom Sofa“ (betrieben von der katholischen Kirche in der Region) wurde ein Kernteam gebildet, welches das Designkonzept der Plattform in einem partizipativen Designprozess entwickelte. Vier Senior:innen waren Teil dieses Kernteams, um sicherzustellen, dass die Plattform seniorenfreundlich gestaltet und ein angemessenes Maß an Vertrauen zwischen den Teilnehmer:innen geschaffen wird. Mona Muzzaffar hat im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an dem Design gearbeitet. Der Prozess folgt den iterativen Schritten des nutzerzentrierten Designs, bei dem auf Basis einer Fragebogenstudie, die Anfang 2017 auf der Neusser Furth durchgeführt wurde, Anforderungen ermittelt und im Kernteam Prototypen entwickelt und diskutiert wurden, die von einfachen Scribbles bis hin zu interaktiven klickbaren Prototypen reichen. Danach  implementierte ein studentisches Team (M.Sc. Medieninformatik) eine erste lauffähige Version der Plattform mit aktuellen Webtechnologien (node.js, rest api, react framework etc.). Das Projekt wurde 2016 als eine von 14 Bürgergruppen im Modellprojekt „Bürger vernetzen Nachbarschaften. Quartiersentwicklung nutzt digitalen Wandel“ des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr der nordrhein-westfälischen Landesregierung und des Design Research Lab der Universität der Künste in Berlin ausgewählt.

Projektmanagement: Alina Huldtgren, Fabian Mertl
In Zusammenarbeit mit: St. Augustinus Memory Center, Neuss